Gebt Zeugnis vom Trost Gottes und lasst euch nicht von falschen Tröstungen blenden: Das hat Papst Franziskus beim heutigen Angelusgebet betont. Vor über 50.000 Menschen auf dem Petersplatz erinnerte er an die Botschaft des Propheten Jesaja, die am 2. Adventssonntag im Mittelpunkt steht.

Der Papst ging auchauf die Schwierigkeiten dieses geistlichen Prozesses ein:

„Es ist eigenartig, aber oft haben wir Angst, uns trösten zu lassen. Wir fühlen uns sogar sicherer in der Traurigkeit und in der Verzweiflung. Wisst ihr warum? Weil wir in der Traurigkeit uns sozusagen in der Hauptrolle fühlen. Beim Trösten spielt hingegen der Heilige Geist die Hauptrolle! Er ist es, der uns tröstet, er gibt uns den Mut, aus uns selber herauszutreten. Er ist es, der uns zur Quelle allen echten Trostes führt: Zum Vater. Und das ist Umkehr. Ich bitte euch, lasst euch vom Herrn trösten! Lasst euch vom Herrn trösten!“

Angelus: Nicht mit falschen Tröstungen zufrieden geben

Zugleich forderte er die Gläubigen ihrerseits zum tröstenden Zeugnis auf:

„Ich denke an diejenigen, die von Leid, Ungerechtigkeit und Missbrauch unterdrückt werden; an diejenigen, die sich vom Geld versklaven lassen, von der Macht, vom Erfolg, von der Weltlichkeit. Die Armen! Sie haben falsche Tröstungen, aber nicht den wahren Trost des Herrn. Wir alle sind dazu aufgerufen, unsere Brüder und Schwestern zu trösten und zu bezeugen, dass nur Gott die Ursachen für die existenziellen und spirituellen Dramen vernichten kann. Er kann es! Er ist mächtig!“

Am Ende schärfte er den Pilgern noch einmal ein: Lasst Euch trösten! Bevor er wie gewohnt allen ein gutes Mittagessen wünschte und einen gesegneten „Immaculata“-Tag am Montag.

(rv 07.12.2014 mc)

Radio Vatikan
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