Der Verkehrskollaps in NRW, der Bedarf an bezahlbarem Wohnungsbau: Es war ein intensiver, teilweiser hitziger Austausch mit Dutzenden Bauunternehmern, den der Landesbau- und -verkehrsminister am 24. August in der Handwerkskammer Düsseldorf zu bestehen hatte.
In Bedrängnis ging Michael Groschek in die Offensive – und warb zum ersten Mal öffentlich für ein breites „Bündnis für Infrastruktur“: „Wir haben organisierte Partialinteressen für Fledermäuse, den Rheinuferschutz und die Bürgerruhe beim Kaffeetrinken. Was wir brauchen, ist eine Bürgerinitiative für die wirtschaftlichen Grundlagen unseres Landes, für den notwendigen Ausbau unserer Straßen und Trassen“, ließ Groschek unter dem Beifall der versammelten Praktiker damals Dampf ab.
Am Dienstagabend nun zeichneten 52 Verbände aus Wirtschaft, Gewerkschaft und Gesellschaft – unter ihnen der Präsident des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstags und Düsseldorfer Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert - im Rahmen einer offiziellen Auftaktveranstaltung auf Einladung der Minister Groschek, Garrelt Duin (Wirtschaft) und Norbert Walter-Borjans (Finanzen) ein Memorandum. Es erklärt das Ziel, die gesellschaftliche Bedeutung von Infrastrukturmaßnahmen sichtbar zu machen und deren Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. „Das Bündnis soll mehr Verständnis für Bauaufgaben schaffen und zwischen Postulaten des Schutzes von Mensch, Ressourcen und Landschaftsverbrauch und solchen Bedarfen vermitteln, die unabweisbar für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen und des Landes sind,“ begründete Ehlert das Mit-Engagement des Wirtschaftssektors Handwerk an der Initiative. „Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen neue Wege des Ausgleichs und der Kommunikationskultur finden. Der Engpass für die Versorgung mit Gütern und mit Wohnraum ist in Nordrhein-Westfalen zu groß geworden.“
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