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Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte: Der Fachverband Biogas wird 25. Von 140 auf über 9.000 Biogasanlagen, breite ehrenamtliche Mitarbeit ist Basis des Erfolges.- Heute vor genau 25 Jahren, am 14. Februar 1992, gründeten 17 Biogas-Pioniere auf einem Bauernhof im Schwäbischen Wald den Fachverband Biogas. Überzeugt davon, dass Biogasanlagen sowohl hervorragenden Dünger liefern und als auch regenerative, klimafreundliche Energie, wollten sie mit der Vereinsgründung der Biogasnutzung in Deutschland eine strukturierte Plattform geben.

Damals standen in ganz Deutschland weniger als 140 Biogasanlagen, die aus reinem Idealismus von einigen wenigen Landwirten betrieben wurden. Heute erzeugen mehr als 9.000 hocheffiziente Anlagen zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen regenerativen und speicherbaren Strom für über acht Millionen Haushalte, dezentrale und kostengünstige Wärme sowie klimaneutralen Kraftstoff. Es ist maßgeblich dem Fachverband Biogas zu verdanken, dass aus den ersten Versuchen zur Vergärung von Gülle, Reststoffen und Energiepflanzen eine weltweit gefragte Technologie entstanden ist.

„Ohne das Engagement und die Überzeugung der Pioniere würde Biogas heute ganz sicher nicht die wichtige Rolle bei der Erzeugung dezentraler, klimafreundlicher Energie spielen, wie sie es de facto tut“, betont der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide.

In den ersten Jahren bis zur Jahrtausendwende verlief die Entwicklung der Biogasnutzung noch relativ langsam. Die Zahl der Biogasanlagen stieg auf gerade mal 850. Erst mit dem Inkrafttreten des EEG im April 2000 kam sowohl für die Branche als auch für den Verband der entscheidende Durchbruch.

Der Fachverband Biogas ist Anfang 2000 aus dem baden-württembergischen Weckelweiler in seine heutigen Büroräume in Freising gezogen. Dr. Claudius da Costa Gomez übernahm die Geschäftsführung, die er bis heute innehat; kurze Zeit später wurde Josef Pellmeyer zum Präsidenten der Fachverbandes Biogas gewählt und füllte diesen Posten mit viel Engagement bis 2013 aus.

Sowohl bei der Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als auch bei der Weiterentwicklung technischer Standards war der Fachverband Biogas stets maßgeblich beteiligt. Unter anderem konnte der Verband bei der EEG-Novelle 2004 einen Bonus für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in den Gesetzentwurf einbringen. Der sogenannte NawaRo-Bonus brachte die Branche einen entscheidenden Schritt nach vorne – rechnete es sich doch von da an, Energiepflanzen zur Vergärung in Biogasanlagen anzubauen. Für die Landwirtschaft eröffnete sich in Zeiten der Überproduktion ein neues Standbein und für die Biogasbranche ein enormes neues Input-Potenzial.

Um nah an den politischen Entscheidungen zu sein, eröffnete der Verband im Jahr 2007 sein Hauptstadtbüro. Heute ist der Fachverband Biogas Deutschlands und Europas größte Interessensvertretung der Biogas-Branche. Seine knapp 5.000 Mitglieder sind Hersteller und Anlagenbauer, landwirtschaftliche und industrielle Biogasanlagenbetreiber wie auch Institutionen. Die 43 hauptamtlichen Mitarbeiter verteilen sich auf die Hauptgeschäftsstelle in Freising, das Berliner Hauptstadtbüro sowie fünf Regionalbüros.

„Die hohe Schlagkraft des Verbandes basiert maßgeblich auf unseren zahlreichen engagierten Mitgliedern, die in 23 Regionalgruppen organisiert sind“, betont Seide. Die Grundlage für die fundierte fachliche Arbeit und die anerkannt hohe Kompetenz in allen Themenbereichen rund um die Biogasnutzung bilden die Arbeitskreise und Beiräte, die sich regelmäßig zu Themen wie Sicherheit, Direktvermarktung oder Finanzierung austauschen.

„Unser vorrangiges Ziel ist es, den Klima- und Umweltschutz zu fördern und eine nachhaltige Energieversorgung zu sichern“, erklärt der Präsident, der im Jahr 2013 die Nachfolge von Josef Pellmeyer antrat. Die hohe fachliche Kompetenz des Fachverbandes hat sich mittlerweile weltweit rumgesprochen. Beratungs- und Vortragsanfragen aus allen Kontinenten gehen regelmäßig ein. Unter anderem besteht eine vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit geförderte Partnerschaft mit dem Indischen Biogasverband IBA. Hierbei gibt der Fachverband Biogas seine Erfahrungen im Aufbau einer Verbandsorganisation an den indischen Partner weiter und entwickelt gleichzeitig Branchenkontakte mit dieser aufstrebenden Wirtschaftsnation.

Die Entwicklung der deutschen Biogasbranche in den vergangenen 25 Jahren war geprägt von einem ständigen Auf und Ab. Dem kleinen Hoch nach der Einführung des NawaRo-Bonus im EEG 2004 folgte eine Verunsicherung vor dem EEG 2009, das dann allerdings einen wahren Boom auslöste. Allein im Jahr 2011 wurden mehr als 1.400 neue Biogasanlagen gebaut. Das EEG 2012 und erst recht das EEG 2014 schoben dieser Entwicklung einen empfindlichen Riegel vor. Die Biogasbranche lag am Boden – und rappelt sich allmählich wieder auf.

„Wir sind es gewöhnt, ständig mit neuen Herausforderungen umzugehen“, erklärt Horst Seide. „Die Biogasbranche ist seit 1992 in Bewegung. Unser großes Plus sind unsere sehr flexiblen Mitglieder – in allen Belangen: sie produzieren Strom, Wärme und Kraftstoff, sie erzeugen Strom je nach Bedarf, unabhängig von Wind und Wetter, sie können fast alle biogenen Stoffe verwerten – und liefern am Ende auch noch einen hochwertigen Dünger. Genauso flexibel ist unser Verband und daher bin ich mir sicher“, so Seide weiter, „dass wir auch in diesen schwierigen Zeiten dafür sorgen werden, dass unsere faszinierende Technologie eine langfristige und nachhaltige Zukunft haben wird.“

Folgen Sie uns auf Facebook und lesen sie in den nächsten 25 Wochen 25 gute Gründe, die für Biogas sprechen. Heute, am Valentinstag, zeigen wir in einem Kurzfilm, wie Rosen mit Biogaswärme CO2-neutral wachsen.

Wenn Sie tiefer in die Entwicklung des Fachverbandes einsteigen wollen finden Sie in der Jubiläumsausgabe des Biogas Journals alles Wissenswerte.

 

Fachverband Biogas e.V.
Angerbrunnenstraße 12
85356 Freising