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Erste Verhandlung ohne Ergebnis vertagt - Die Tarifverhandlungen für die Mindestlöhne am Bau blieben in der ersten Gesprächsrunde ohne Ergebnis. Nach intensiver und kontroverser Diskussion vertagten die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die Arbeitgeberverbände, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sowie Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), die Verhandlungen auf den 20. September 2017 in Berlin.

„Die Arbeitgeber haben Vorstellungen, die nicht einmal im Ansatz verhandlungsfähig sind. Sie wollen den Mindestlohn für Facharbeiter im Westen abschaffen. Das ist widersprüchlich und überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie selbst klagen doch ständig über Fachkräftemangel und eine Dumpingkonkurrenz vor allem aus Süd- und Osteuropa. Trotzdem wollen sie in Kauf nehmen, dass Facharbeiter, die keinen Tariflohn erhalten, noch schlechter bezahlt werden. Damit entstünde dieselbe Situation wie im Osten, wo viele Facharbeiter für den gleichen Mindestlohn wie Ungelernte arbeiten. Dabei hat sich der höhere Mindestlohn für Fachkräfte im Westen längst bewährt. Deshalb muss er auch im Osten kommen“, sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Dietmar Schäfers. „Der Branchenmindestlohn ordnet den Wettbewerb. Daran sollten sich die Arbeitgeber erinnern. Vor seiner Einführung Mitte der 1990er Jahre haben wir doch gesehen, wohin ein Wettbewerb über Lohndrückerei führt. Damals wurde der Markt von Dumpingfirmen aus dem EU-Ausland überrannt. Inländische Betriebe konnten da nicht mithalten.“

Die IG BAU fordert zwei Mindestlöhne in ganz Deutschland. Dabei soll der Mindestlohn für Facharbeiter 80 Prozent des Tariflohns für Spezialfacharbeiter betragen. Der entsprechende Mindestlohn steigt dann von derzeit 14,70 Euro auf 15,60 Euro. Gleichzeitig soll der Mindestlohn für Helfer auf 80 Prozent des Facharbeiter-Mindestlohns steigen. So dass der Stundenlohn für Ungelernte 12,50 Euro statt jetzt 11,30 Euro beträgt. Hier liegen die Vorstellungen weit von denen der Arbeitgeber entfernt, die über drei Jahre Laufzeit ein jährliches Plus von 25 Cent pro Stunde vorschlagen. „Die IG BAU wird den Vorschlag der Arbeitgeber niemals akzeptieren. Wir wollen einen fairen Wettbewerb, der es den Mitgliedern der Arbeitgeberverbände weiterhin ermöglicht, für gute Arbeit auch gute Tariflöhne zu kalkulieren und zu zahlen. Wir brauchen endlich saubere Verhältnisse am Bau“, sagte Schäfers (i.Bild).

Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
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