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Brossardt: „Herausforderungen sind Demografie und Protektionismus“. - Bayerns Wirtschaft bleibt bis 2045 auf Wachstumskurs und wird sein Bruttoinlandsprodukt (BIP) stärker als Deutschland insgesamt steigern können. Das geht aus einer Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und der Prognos AG hervor. „Insgesamt ist Bayern im Prognosezeitraum der wirtschaftlich am stärksten wachsende Flächenstaat. Bis 2045 rechnen wir mit Zuwachsraten des bayerischen BIP in Höhe von durchschnittlich 1,6 Prozent pro Jahr. Die Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik legt etwas verhaltener mit 1,3 Prozent jährlich zu“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die Hauptgründe für die überdurchschnittliche Entwicklung Bayerns sind die große Bedeutung der Industrie, die starke Internationalisierung der bayerischen Wirtschaft sowie die im Vergleich zu Deutschland günstigere Bevölkerungsentwicklung. „Generell gilt: Nur wenn die Globalisierung weiter vorangeht, bleiben Deutschland und Bayern auch auf Wachstumskurs“, betont Brossardt.

„Wachstumstreiber Nummer eins in Deutschland und Bayern ist die Industrie. 27 Prozent der bayerischen Bruttowertschöpfung werden von ihr erwirtschaftet. Zwischen 2016 und 2045 rechnen wir hier mit jahresdurchschnittlichen Zuwachsraten von 1,7 Prozent. Deutschlandweit wächst dieser Wirtschaftszweig mit 1,5 Prozent langsamer“, so Brossardt. Zu den Gewinnern gehört die wichtige Automobilindustrie. Beste Aussichten haben auch die Branchen Pharmazie, Datenverarbeitungsgeräte, Elektronik und Optik. „Angesichts der großen Bedeutung der Industrie muss sie international wettbewerbsfähig bleiben. Dazu sind ständige Innovationen und mehr Flexibilität notwendig. Entsprechend braucht es auch die richtigen staatlichen Rahmenbedingungen“, so Brossardt.

„Eine entscheidende Herausforderung der kommenden Jahre ist der demografische Wandel. Dem Rückgang der Erwerbspersonenzahl müssen wir mit einem Bündel von Maßnahmen begegnen. Eine weitere Gefahr für das Wachstum stellt auch der Protektionismus dar“, betont Brossardt und fügt hinzu: „Die jüngsten Vereinbarungen zwischen Donald Trump und Jean-Claude Juncker scheinen zunächst die Zollspirale im transatlantischen Handel gestoppt zu haben. Falls es doch zu langfristigen Handelshemmnissen kommen sollte, dann zeigt eine Szenariorechnung des Reports, dass diese zu Wachstumsverlusten führen würden.“ Deutschlands BIP-Volumen läge im Jahr 2025 dann um rund 15 Milliarden Euro beziehungsweise 0,5 Prozent niedriger als in der Prognose ohne neue Handelshemmnisse. Das Szenario basiert auf der Annahme, dass die USA für mehrere Branchen Strafzölle auf bestimmte Importgüter festlegen. In der Folge verteuern sich US-Importe aus den Ländern, die von den Strafzöllen betroffen sind. Des Weiteren wird angenommen, dass die betroffenen Handelspartner auf die Entscheidung der USA mit in der Summe gleich hohen Vergeltungszöllen reagieren. Weitere Effekte wie die Folgen von Investitionszurückhaltung durch Unsicherheiten sind dabei noch nicht berücksichtigt.

„Die prognostizierte positive Entwicklung für Bayern steht unter dem Vorbehalt, dass sich die Globalisierung weiter positiv fortsetzt, und es uns allen gemeinsam gelingt, die großen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen“, unterstreicht Brossardt.


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