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Foto: Deutsche Museumsstraße/GTÜ -
Eine ganz besondere Sechszylinder-Limousine von 1934 wird am Messestand der GTÜ auf der 1. Retro Classics Cologne zu sehen sein. Von Freitag, 24. bis Sonntag, 26. November steht der vermutlich letzte existierende HANKO Rheingold in Halle 4.2 am Stand C 50. Durch die langjährige Kooperation von GTÜ-Classic und der Deutschen Museumsstraße, ist die Ausstellung dieser außergewöhnlichen Rarität möglich geworden.

Jürgen Kolle betreibt in Braunschweig, direkt an der A2, seine „Sammlung historischer Fahrzeuge“. Oft schon hat er seltene Automobile an den Stand der GTÜ mitgebracht, diesmal wird es der HANKO Rheingold sein, dessen bemerkenswerte Geschichte wir hier vorab erzählen möchten.

Der Koblenzer Stahlgroßhändler Carl Spaeter handelte ab 1919 zusätzlich mit Kraftfahrzeugen und weil er an zwei Standorten ansässig war, in Hannover und Koblenz, verband er 1924 die ersten Buchstaben miteinander und firmierte zukünftig unter „HANKO“.

Im August 1925 wurde im Deutschen Reich die seit 1920 geltende Einfuhrsperre für ausländische Automobile aufgehoben. Dem Import kompletter Fahrzeuge standen jedoch hohe Schutzzölle im Weg. HANKO sicherte sich die deutschen Allein-Vertriebsrechte für große amerikanische Marken und verkaufte fortan Packard und Paige, Nash, Chrysler und Plymouth.

Mit dem Beginn der Nazi-Zeit kamen weitere Schwierigkeiten hinzu, denn die braunen Machthaber wollten nach Möglich den Import unterbinden, um deutsche Hersteller zu stärken. Also nahmen die Koblenzer ein Chassis von Plymouth und implantierten einen Motor von Chevrolet, um so ein neues Modell zu kreieren. Das war die Geburtsstunde des „Rheingold“, von dem angeblich bis zu Beginn des Krieges 1939 an die 2.000 Stück bei HANKO entstanden sein sollen.

Das Werk und die Verwaltung von HANKO wurden im Krieg vollkommen zerstört. Auch alle Unterlagen gingen so verloren. Der Neubeginn gelang als Vertragshändler für BMW und Büssing, ab 1954 konzentrierte man sich allein auf die Münchner. Erfolgreich wurde über Jahrzehnte expandiert. 2009 schließlich wurde die HANKO-Gruppe von der Hakvoort GmbH übernommen. Die Firmeninhaber hatten nach dem Totalverlust im Kriege lange versucht, an einen Rheingold heranzukommen. Aber eben solche Wagen mit zuverlässiger Großserientechnik wurden mit Vorliebe von der Wehrmacht requiriert und gingen so an allen Fronten verloren. Erst in den Siebziger Jahren gelang es, in der Tschechoslowakei einen letzten Rheingold aufzuspüren, der auf abenteuerlichen Wegen zurück nach Koblenz fand und dort für die Ausstellung instandgesetzt wurde. Anfang 2017 wurde diese Rarität dann Jürgen Kolle für seine Sammlung in Braunschweig anvertraut, der den wohl letzten HANKO Rheingold wieder in fahrtüchtigen Zustand versetzen wird.

Als besonders kompliziert erwies sich bei dem Rheingold auch die Aktenlage. Aufgrund des Totalverlustes des Firmenarchivs im Kriege ist nicht einmal mehr eine Bedienungsanleitung bekannt. So wurde auch vermutet, der existierende Wagen hätte das Baujahr 1930.

Hier kam nun die GTÜ ins Spiel. Über das Archiv und die riesigen Datenbank des GTÜ-Oldtimerservice, konnte Licht ins Dunkel gebracht werden, zumindest was die verbauten Komponenten angeht. So basiert der Rheingold auf einem Plymouth Six PD De Luxe, wie er vom 12. März 1933 bis 27. Januar 1934 gebaut wurde. Anhand der laufenden Fahrgestellnummern lässt sich die Produktion auf den Herbst 1933 datieren.

Der Motor, ein Sechszylinder von Chevrolet mit 3.053 ccm und 70 PS, ist ebenfalls in den letzten Monaten des Jahres 1933 entstanden. Rechnet man die Schiffsfracht und Montage hinzu, dann dürfte der Rheingold das Baujahr 1934 haben. Interessant ist dabei auch die Kombination, denn Plymouth war seit 1928 im Besitz der Chrysler-Corporation, wohingegen Chevrolet schon seit 1918 dem General Motors-Konzern angehörte. Es waren also ausgesprochene Konkurrenzprodukte, die HANKO hier vermutlich zusammenfügte, um das eigene Automodell begründen zu können.

Ein weiterer Archivfund konnte aus der Datenbank von GTÜ-Classic gehoben werden, es handelt sich um einen Artikel aus der ADAC-Motorwelt Nr. 2 vom Februar 1933, in dem ein Plymouth Six PD De Luxe der Firma HANKO für 5.800 Reichsmark angeboten wurde. Das entsprechende Auto kostete in den USA 575 Dollar. Der Rheingold ist nicht ganz so üppig ausgestattet und dürfte deshalb eine preiswertere Alternative zum Plymouth gewesen sein.

Jetzt ist er live zu bewundern, der letzte HANKO Rheingold. Bei der 1. Retro Classics Cologne, vom 24. bis 26. November am Messestand der GTÜ, Halle 4.2 am Stand C 50.


www.historische-fahrzeuge-bs.de

GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH

Vor dem Lauch 25 · 70567 Stuttgart


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