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60 Jahre nach Inkrafttreten der „Römischen Verträge“: EU muss sich wieder auf ihre Stärken besinnen. - Brossardt: „Geburtsstunde der EU mahnt uns, ein besseres Europa zu schaffen“. Vor 60 Jahren, am 01. Januar 1958, traten die „Römischen Verträge“ in Kraft, die im Jahr zuvor Politiker Italiens, Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Luxemburgs und der Niederlande in Rom unterzeichnet hatten. Kurze Zeit später tagte zum ersten Mal das EU-Parlament. Diese Ereignisse gelten als Geburtsstunde der Europäischen Union (EU). Anlässlich des Jahrestages fordert die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., dass sich die EU wieder auf ihre Stärken besinnt.

„Die Römischen Verträge haben den Grundstein für die friedliche Einigung Europas, für wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand auf unserem Kontinent gelegt“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die gute wirtschaftliche Vernetzung in Europa ist mit ein Grund, dass Bayern trotz der boomenden Wirtschaft in vielen anderen Weltregionen seinen Anteil von 1,5 Prozent am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den letzten zehn Jahren halten konnte. Brossardt: „Nur gemeinsam sind wir stark. Das gilt besonders hinsichtlich der wirtschaftlichen Positionierung der EU in der Welt insgesamt. Die EU liegt mit den USA und China auf Augenhöhe. Der Anteil der USA am weltweiten BIP beträgt etwa 23 Prozent, China liegt bei 18 Prozent. Die EU erwirtschaftet 20,5 Prozent des Welt-Bruttoinlandsprodukts. Jede Region, und damit auch Bayern, profitiert von der starken Stellung Europas im weltweiten Wettbewerb.“

Aus Sicht der vbw ist ein „besseres Europa“ notwendig, das seinen praktischen Nutzen für die Menschen unter Beweis stellt. Brossardt: „Dazu gehört ganz maßgeblich die strikte Beachtung der Subsidiarität. Die EU darf nur das regeln, was auf der Ebene der Nationalstaaten nicht gelöst werden kann. So muss die Sozialpolitik Sache der Mitgliedstaaten bleiben. Daher geht die von der EU-Kommission ausgerufene ‚Europäische Säule Sozialer Rechte‘ in die falsche Richtung.“ Die vbw möchte stattdessen die europäische Wettbewerbsfähigkeit gestärkt sehen. „Dazu ist eine Re-Industrialisierung nötig. Wir unterstützen das Ziel der EU, den industriellen Wertschöpfungsanteil in Europa bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen. Die Digitalisierung ist eine große Zukunftschance, bei der die EU ihre ‚Digitale Agenda‘ weiterentwickeln muss.“

Der EU-Austritt Großbritanniens ist nach Brossardts Worten ein ernster Warnschuss. „So etwas darf sich nicht wiederholen. Jetzt aber brauchen wir mehr Tempo bei den Brexit-Verhandlungen. Die Wirtschaft benötigt Berechenbarkeit und Rechtssicherheit.“

ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e.V.
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