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Handwerk und IHK Gewerbe News. Über 100 Tsd. Betriebe präsentieren sich hier.

 

 

Die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) hat in einer Blitzumfrage Unternehmen in Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen zu den Auswirkungen des „Lockdown light“ auf ihre Geschäfte befragt. Zentrales Ergebnis: Insgesamt gestaltet sich die Lage seit der letzten Umfrage im Oktober zwar leicht günstiger – ausgenommen natürlich bei den von Schliessung betroffenen Branchen. Dagegen haben sich die Erwartungen an die kommenden Monate weiter eingetrübt. 27 Prozent erwarten eine schlechtere Entwicklung, 18 Prozent setzen auf eine Verbesserung. Der Anteil der Optimisten hat sich damit - verglichen mit den Ergebnissen der vorigen Befragung - um etwa zehn Prozentpunkte verringert. „Die deutlich spürbare Unsicherheit belastet die Unternehmen und verdüstert die Aussichten. Es ist Betrieben nicht klar, welche Einschränkungen noch auf sie zukommen – und wie kurzfristig diese umzusetzen sind. Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit und deutlich mehr Vorlauf. Das muss die Politik bei künftigen Beschlüssen berücksichtigen“, fordert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel.

 

Aufgrund des unklaren Fortgangs sinkt bei den Betrieben die Investitionsbereitschaft. 45 Prozent der Befragten geben an, anstehende Projekte zu verschieben oder zu streichen. „Die Betriebe warten ab, wie sich die Situation entwickelt. Wir hoffen aber, dass nach einer Beruhigung der Lage und verlässlicheren Prognosen ein Teil der Investitionen nachgeholt werden“, zeigt sich Dr. Püchel zuversichtlich.

 

 

Aktuell beklagen noch immer sechs von zehn Unternehmen eine geringere Nachfrage. Etwa ein Drittel der Befragten meldet aber auch ausfallende bzw. fehlende Mitarbeiter aufgrund der Pandemie. Dies führt zu Schwierigkeiten in den betrieblichen Abläufen. Weiterhin gibt ein Viertel der Betriebe an, dass Aufträge aufgrund von Corona storniert werden. Immerhin jeder Fünfte spürt keine negativen Auswirkungen der Pandemie in seinem Geschäft. 19 Prozent melden, dass sie sogar in diesem Jahr ihren Umsatz steigern können.

 

 

Um die Wirtschaft in dieser schwierigen Phase zu stützen, wünschen sich 61 Prozent der befragten Betriebe Entlastungen bei bürokratischen Vorgaben. „Die Unternehmen mussten in den vergangenen Monaten immer wieder auf sich ändernde Vorgaben reagieren, zum Teil sogar ihr Geschäftsmodell neu konzipieren. Da ist es nachvollziehbar, dass sie ihre Ressourcen dort bündeln wollen, wo sie Umsatz generieren und das Geschäft am Laufen halten können. Übermässige Dokumentationspflichten halten sie da nur ab“, erklärt Dr. Püchel.

 

 

42 Prozent der Unternehmen erwarten von Politik und Verwaltung, dass diese die Digitalisierung vorantreiben - sei es durch den Ausbau der Infrastruktur oder durch e-Government-Angebote der Verwaltung selbst. Denn auch in den Betrieben hat die Corona-Pandemie einen Digitalisierungsschub ausgelöst. „Mehr Abstandhalten und der Verzicht auf persönliche Kontakte haben dazu geführt, dass Unternehmen ihre Prozesse neu organisiert haben. 47 Prozent haben die Digitalisierung im eigenen Unternehmen forciert; 37 Prozent setzen vermehrt auf Online-Kanäle, um Kunden zu gewinnen und im Netz präsent zu sein“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Zumindest diese Entwicklung sei erfreulich.

Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr,
Oberhausen zu Essen
Am Waldthausenpark 2
45127 Essen