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Neben Homeschooling und der Reduzierung privater Kontakte, leistet das Arbeiten von Zuhause einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung.  Hier das Ergebnis einer aktuellen IHK-Umfrage unter mehr als 300 Mitgliedsunternehmen - Rund dreiviertel der Berliner Unternehmen geben an, seit der Pandemie verstärkt Homeoffice zu nutzen. Rund 60 Prozent haben während der Pandemie Investitionen getätigt, um Homeoffice-Möglichkeiten zu schaffen. Mehr als ein Drittel hat angegeben, das bereits bestehende Homeoffice-Angebot zur Pandemiebewältigung weiter ausgebaut zu haben. 71 Prozent sagen, dass dort wo die Arbeit von Zuhause prinzipiell möglich sei, diese auch zum Gesundheitsschutz umgesetzt werden sollte. Mehr als die Hälfte sei trotz aktuell schwieriger Finanzsituation deshalb auch bereit, zusätzliche Investitionen zu tätigen, um dadurch mehr Homeoffice für Beschäftigte zu ermöglichen.

 

Als große Hindernisse bewerten die Unternehmen technische Hürden wie Software oder Geräte-Ausstattung (32 Prozent), Datenschutz und IT-Sicherheit (27 Prozent) sowie eine unzureichende Breitbandverfügbarkeit am Wohnort der Beschäftigten (35 Prozent). Daneben spielt die Qualifizierung eine wichtige Rolle. So besteht laut Umfrage sowohl bei Beschäftigten wie Führungskräften erhöhter Schulungsbedarf (24 Prozent).

 

Ebenso geben die Unternehmen an, dass auch mangelnde Akzeptanz innerhalb der Belegschaft die Umsetzung von Homeoffice erschwere (12 Prozent). Mehr als ein Drittel der Unternehmen verzeichnet eine gesunkene Produktivität durch den verstärkten Einsatz von Homeoffice.

 

Beatrice Kramm, Präsidentin der IHK Berlin

 

„Die Ergebnisse zeigen: Wer seine Mitarbeiter aus dem Homeoffice heraus arbeiten lassen kann, tut dies in der Regel auch. Dort, wo Homeoffice nicht möglich ist, greifen umfangreiche Hygieneschutzkonzepte. Wir Unternehmer stellen uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung und nehmen dabei auch in Kauf, dass die Produktivität sinkt, vor allem da, wo Beschäftigte mit Kita- oder Schulkindern im Homeoffice parallel ihre Kinder betreuen müssen. Es ist deshalb ärgerlich, dass dieser erhebliche Beitrag zur Pandemiebekämpfung, den Unternehmen und Beschäftigte leisten, in der aktuellen Debatte häufig verkannt wird. Das Schlagwort Homeoffice-Pflicht lässt zudem außer Acht, dass eigentlich nicht der Arbeitsplatz, sondern vor allem der Weg dorthin im Fokus steht, wenn es darum geht Ansteckungsrisiken zu minimieren. Gleichzeitig mit dem Appell an alle Unternehmer, die Homeoffice-Möglichkeiten weiter auszubauen und auszuschöpfen, braucht es auch seitens der Politik konstruktive Konzepte, wie notwendige bzw. unverzichtbare Mobilität risikoärmer gestaltet werden kann. Dies könnte beispielsweise durch eine engere Taktung im ÖPNV oder durch Kooperationen mit privaten Mobilitätsanbietern geschehen. Und nicht zuletzt sollte die Verwaltung mit gutem Beispiel beim Homeoffice vorangehen. Dass dabei gerade in Berlin noch reichlich Luft nach oben ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben.“

 

 

 

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