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Handwerk und IHK Gewerbe News. Über 100 Tsd. Betriebe präsentieren sich hier.

 

 
 

 

Krisenbewältigung, Konjunkturstärkung und Zukunftssicherung: zielführender Dreiklang der Koalitionspartner! - Zu den Ergebnissen des Koalitionsausschusses zum Konjunkturpaket und für die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Respekt: Das von der Koalition geschnürte Konjunkturpaket verknüpft in zielführender und breit angelegter Weise Maßnahmen zur Krisenbewältigung, zur Konjunkturstärkung und zur Zukunftssicherung. Damit gibt die Koalition eine in Umfang, in Ausrichtung und Breite bemerkenswerte Antwort auf eine beispiellose Krise. Das Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket enthält neben gezielten Maßnahmen zur akuten wirtschaftlichen und sozialen Stabilisierung wichtige und richtige Zukunftsimpulse. Es eröffnet die Chance, dass der Drahtseilakt zwischen einer notwendigen und möglichst raschen Wirtschaftsstimulierung einerseits und einer längerfristig wirksamen Transformation unserer Wirtschaft hin zu mehr Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung andererseits gelingen kann.

Die Koalitionspartner haben mit ihren Beschlüssen passfähige Schlüsse aus den aktuellen Erfordernissen gezogen: Viele der Maßnahmen zielen zurecht darauf, kurzfristig Wirtschaftsaktivität zu entfachen und den Verbraucherattentismus aufzuheben, indem sie Spielräume für privaten Konsum und betriebliche Investitionen schaffen. Es ist jedoch gut, dass die Koalition neben schnell wirksamen und akut notwendigen Maßnahmen, um die Corona-bedingten Problemlagen zu bewältigen und die wirtschaftliche Dynamik wiederzubeleben, ebenso der Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie auch wichtigen Zukunftsinvestitionen einen großen Stellenwert einräumt. Der ganzheitliche Ansatz des Konjunkturpaketes, der die Gesellschaft als Ganzes und weniger Partikularinteressen im Blick hat, ist angesichts einer Krise angemessen, die unser Land in seiner Gänze getroffen hat.

Liquiditätssicherung ist nach wie vor das Gebot der Stunde, um Insolvenzen an sich gesunder Unternehmen zu vermeiden und auf diese Weise Arbeitsplätze zu erhalten. Richtigerweise hat sich die Große Koalition darauf verständigt, die steuerliche Verlustverrechnung auszuweiten und die Kurzarbeitergeldregelungen zu verlängern. Notwendige Überbrückungshilfen sind jetzt auch endlich für kleine und mittlere Betriebe mit massiven Umsatzeinbrüchen auf den Weg gebracht worden. Die nun für die Monate Juni bis August als Zuschuss vorgesehene Überbrückungshilfe für kleine und mittlere Unternehmen wird auch Handwerksunternehmen, die zumindest indirekt weiterhin unter massiven Corona-bedingten Umsatzeinbrüchen leiden, eine deutliche Erleichterung geben können.

Positiv ist zudem die Einführung der degressiven Abschreibung und erhöhter Abschreibungssätze für digitale Wirtschaftsgüter. Die geplante Einführung eines Optionsmodells für eine rechtformneutrale Besteuerung der Personengesellschaften bei Modernisierung der Körperschaftsteuer läuft allerdings ohne Verbesserungen bei der Thesaurierungsrücklage an den Bedürfnissen der Wirtschaft und des Handwerks vorbei. Bedauerlich ist die fehlende Anhebung der GWG-Grenze wie insgesamt steuerlich mehr möglich gewesen wäre.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist die angekündigte Absenkung der EEG-Umlage über das Ausmaß hinaus, das bereits vorgesehen war, um die Mehrbelastungen aus der anstehenden CO2-Bepreisung zu kompensieren. Für das arbeitsintensive Handwerk ist zudem die Ankündigung von besonderer Bedeutung, den Gesamtsozialversicherungsbeitrag ungeachtet der krisenbedingt massiven Mehrbelastungen der Sozialversicherungen zumindest zunächst nicht über 40 Prozent steigen zu lassen.

Ausdrückliche Zustimmung des Handwerks finden die vorgesehenen finanziellen Unterstützungen für Unternehmen, die trotz der Corona-Krise ihr Ausbildungsplatzangebot in diesem Jahr aufrechterhalten oder gar erhöhen. Mit diesen Maßnahmen zur Anerkennung und Motivation betrieblicher Ausbildung sendet die Koalition das ganz wichtige Signal, dass berufliche Ausbildung dringend weiter stattfinden muss, will man die Zukunfts- und Fachkräftesicherung in unserem Land nicht aufs Spiel setzen.

Da die Kommunen ein sehr wichtiger Wirtschaftspartner und Auftraggeber des Handwerks sind, sind auch die umfänglichen finanziellen Hilfestellungen für sie sehr positiv zu werten.

Schließlich zeigen die zahlreichen nun vorgesehenen Maßnahmen in den Bereichen Digitalisierung und Klimaschutz vom Breitbandausbau über die Verwaltungsdigitalisierung bis hin zur Wasserstoffstrategie und der Ausweitung der Förderung der Gebäudesanierung, dass die Koalitionsparteien über ein Konjunkturprogramm hinaus die Zukunftssicherung Deutschlands nachhaltig angehen wollen.

In zahlreichen Punkten ist die konkrete Ausgestaltung des Konjunkturprogramms allerdings noch offen. Die Politik muss das Programm nun zügig umzusetzen. Das Handwerk wird sich dabei dafür einsetzen, dass diese Umsetzung im Sinne der Ziele Krisenbewältigung, Konjunkturstärkung und vor allem auch Zukunftssicherung erfolgt.


Zentralverband des Deutschen Handwerks
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin

 

Dieses Konjunkturprogramm muss sich beweisen!

Bund der Steuerzahler bewertet die Ergebnisse des Koalitionsausschusses. Ein Programm mit Mut, aber auch mit hohen Belastungen für die kommenden Haushalte: So bewertet der Bund der Steuerzahler das in der Nacht beschlossene Konjunkturprogramm der Regierungskoalition in Höhe von 130 Milliarden Euro.

Die richtigen Signale!

·         „Im Steuerrecht hat die Bundesregierung Mut bewiesen und Überraschendes vorgestellt“, lobt der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, mit Blick auf die Senkung der Mehrwertsteuer. „Diese Maßnahme kommt allen Verbrauchern zu Gute, wenn Handel und Dienstleister die Reduzierung an ihre Kunden weitergeben.“

·         Der steuerliche Entlastungsbetrag für Alleinerziehende wird auf 4.000 Euro pro Jahr verdoppelt.

·         Wichtig sind zudem die Ausweitung der Verlustverrechnung und die Corona-Rücklage für Betriebe sowie die degressive Abschreibung. Holznagel: „Diese Maßnahmen verschaffen den Unternehmen Luft zum Atmen!“ Dem vorgeschlagenen Optionsmodell, nach dem auch Personengesellschaften die Körperschaftsteuer wählen können, steht der Verband offen gegenüber – Details bleiben aber abzuwarten.

·         „Richtig ist auch, bei Stromkosten und Lohnnebenkosten auf die Bremse zu treten!“, betont der BdSt-Präsident. So ist in dem Ergebnispapier das Versprechen enthalten, die Lohnnebenkosten durch die Begrenzung der Sozialversicherungsbeiträge bei maximal 40 Prozent zu deckeln. Auch die EEG-Umlage soll in den kommenden zwei Jahren leicht sinken. Mit Blick auf wettbewerbsfähige Strompreise ist das ein Schritt in die richtige Richtung, aber ein zaghafter. Als Signal für langfristig niedrigere Strompreise hätten wir uns eine deutliche Senkung der Stromsteuer gewünscht, die auch über den Zeitraum von zwei Jahren hinaus verlässlich erhalten bleibt.

Das ist zu teuer!

·         Neben den breit angelegten steuerlichen Verbesserungen findet sich auch ein teures Sammelsurium im Konjunkturpaket, das offenbar parteipolitischen Wünschen geschuldet ist. „Die hohe Anzahl von 57 Einzelmaßnahmen macht deutlich, dass die Regierung lieber mit der Gießkanne vorgeht, als sich auf konzentrierte und gezielte Wachstumsimpulse zu fokussieren“, kritisiert Holznagel.

·         Vor allem wurden zahlreiche staatliche Daueraufgaben wie Digitalisierungsprojekte, Klimamaßnahmen oder eine forcierte Verwaltungsmodernisierung in das Paket aufgenommen, welche die Neuverschuldung in die Höhe treiben, obwohl sie aus dem laufenden Etat finanziert werden sollten. Das Konjunkturpaket legt Versäumnisse der Politik aus den vergangenen Jahren offen – weil die Schuldenbremse für dieses Jahr ausgesetzt ist, werden diese Versäumnisse jetzt mithilfe neuer Schulden kaschiert und damit die Steuerzahler belastet. Die Politik greift in die Schuldenkiste, um Standard- und Wunschprojekte durchzuboxen – damit öffnet sie Mitnahme-Effekten Tür und Tor!

Das fehlt!

·         „Aus der Sicht der Steuerzahler fehlt im Maßnahmenpaket der komplette und schnellere Soli-Ausstieg“, kritisiert Holznagel. „Jetzt bleibt der Solidaritätszuschlag weiterhin ein Fall für das Bundesverfassungsgericht.“

Und das fordert der Bund der Steuerzahler!

„Viele Maßnahmen zielen in die richtige Richtung. Sie müssen sich aber in der Praxis beweisen“, betont BdSt-Präsident Reiner Holznagel. „Deshalb halten wir es für zwingend notwendig, dass die Bundesregierung in jeweils kurzen Zeitabständen prüft, ob die Ziele mit dem Konjunkturprogramm tatsächlich übereinstimmen. Weil die Belastungen vor allem für den Bundeshaushalt enorm sind, muss die Politik sehr sorgfältig mit dem Steuergeld umgehen – das ist sie den kommenden Generationen schuldig.“

Bund der Steuerzahler Deutschland e.V.

 

vbw zufrieden mit Konjunkturpaket der Bundesregierung

Brossardt: „Befreiungsschlag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie“ - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zeigt sich zufrieden mit den Entscheidungen des Koalitionsausschusses für das Konjunkturpaket der Bundesregierung zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in Höhe von 130 Milliarden Euro. „Mit der befristeten Mehrwertsteuersenkung und der Stärkung der öffentlichen Nachfrage etwa durch den Solidarpakt werden Konjunkturimpulse gesetzt, die man jetzt braucht. Dass Konjunkturimpulse mit Zukunftsinvestitionen verbunden werden, macht das Konjunkturpaket rund. Die Überbrückungshilfe in Höhe von 25 Milliarden Euro für in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckende Unternehmen ist eine echte Hilfe. Das schafft zusätzliche Liquidität für kleine und mittlere Unternehmen und sichert deren Überleben“, kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die vbw hält auch die Vorschläge für erweiterte Regelungen zu Verlustrückträgen für einen sinnvollen Mechanismus zur Unternehmenssicherung. „Die Verrechnung der jetzt entstandenen Verluste mit Gewinnen aus den Vor- bzw. Folgejahren senkt die Steuerbelastung der Unternehmen. Das erhält die dringend notwendige Liquidität im Betrieb und schafft Spielräume für Innovationen in die Zukunft“, so Brossardt. In diesem Zusammenhang begrüßt die vbw die steuerlichen Investitionsanreize durch erweiterte degressive Abschreibungsmöglichkeiten und die Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung. „Wir begrüßen auch, dass bis Ende 2021 die Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent gedeckelt werden. Das friert die Lohnzusatzkosten ein und sichert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Das gilt auch für die Deckelung der EEG-Umlage“, so Brossardt.

„Alles in allem hat der Koalitionsausschuss einen sehr teuren, aber gelungenen Kompromiss erarbeitet. An der ein oder anderen Stelle hätten wir uns aber noch mehr Mut für dringend notwendige Reformen gewünscht. Die Corona-Pandemie ist aus wirtschaftlicher Sicht noch lange nicht überstanden“, so Brossardts Fazit.

ibw – Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Max-Joseph-Straße 5
80333 München

 

Konjunkturpaket Bund: Krisenbewältigung und Zukunftssicherung

Der Koalitionsausschuss in Berlin hat ein Konjunkturpaket zur Bekämpfung der Corona-Folgen beschlossen. Der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT), Rainer Reichhold, erklärt dazu: „Das Konjunkturpaket verknüpft schnell wirksame Maßnahmen zur Krisenbewältigung und Konjunkturstärkung mit Investitionen zur Zukunftssicherung. Es setzt wichtige, branchenunabhängige Impulse wie die Absenkung der Mehrwertsteuer zur Ankurbelung des privaten Konsums und die Entlastung von Betrieben durch sozialversicherungs- und steuerrechtliche Erleichterungen. Dieser ganzheitliche Ansatz ist eine bemerkenswerte Antwort auf die Corona-Krise – wenngleich aus baden-württembergischer Sicht eine stärkere Unterstützung des Kfz-Gewerbes und der Industrie wünschenswert gewesen wäre.

Nach wie vor ist Liquiditätssicherung das Gebot der Stunde, um Insolvenzen an sich gesunder Unternehmen zu vermeiden und auf diese Weise Arbeitsplätze zu erhalten. Die Ausweitung der steuerlichen Verlustverrechnung ist hierfür ein richtiger Baustein, genau wie die Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Betriebe mit massiven Umsatzeinbrüchen. Für das arbeitsintensive Handwerk ist zudem besonders die Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent eine gute Nachricht. Dies gilt zwar grundsätzlich auch für die Absenkung der EEG-Umlage, allerdings hätten wir uns gewünscht, dass dies nicht nur über den Ausgleich mit Steuermitteln erfolgt.

Mit den finanziellen Unterstützungen für Unternehmen, die trotz der Corona-Krise ihr Ausbildungsplatzangebot in diesem Jahr aufrechterhalten oder gar erhöhen, sendet die Koalition das ganz wichtige Signal, dass berufliche Ausbildung dringend weiter stattfinden muss. Zur Fachkräftesicherung und zur Stärkung der dualen Ausbildung müssen wir unbedingt die Ausbildungsinfrastruktur aufrechterhalten. Zentrales Element hierbei sind die Bildungsstätten des Handwerks. Diese sind als anerkannte Lernorte für die qualitative breite Ausbildung unverzichtbar und müssen gesichert werden – zum einen über den Ersatz der durch Corona ausgefallenen Einnahmen – aber auch über eine zukunftssichere ausreichende Finanzierung. Hier ist sicherlich auch die Landesregierung gefragt.

Da die Kommunen ein sehr wichtiger Wirtschaftspartner und Auftraggeber des Handwerks sind, sind die umfänglichen finanziellen Hilfestellungen für sie sehr positiv zu werten. Wir setzen darauf, dass diese nun ihre Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben umsetzen oder sogar ausbauen - und so die heimische Wirtschaft ebenfalls unterstützen.

So lobenswert das Konjunkturpaket in den meisten Punkten ist, so ist jedoch noch vieles unklar und wenig detailliert. Die Politik muss die Beschlüsse so schnell wie möglich konkretisieren und umsetzen. Denn viele Betriebe stehen angesichts der Krise vor einem Berg aufgelaufener Verbindlichkeiten, etwa durch die Stundung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Es darf keine verzögerte Insolvenzwelle geben.“

Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Heilbronner Straße 43

70191 Stuttgart

 

Ergebnis Koalitionsausschuss zu Corona-Folgen

Mang: „Maßnahmenbündel erscheint geeignet, um Wirtschaftsabschwung zu dämpfen. Wir brauchen dauerhaft ein Belastungsmoratorium bei Steuern und Abgaben.“ - „Das Maßnahmenbündel des Bundes über 130 Mrd. Euro erscheint geeignet, um den Abschwung in Deutschland zu dämpfen und um das Wirtschaftswachstum mittelfristig zu erhöhen. Gut, dass neue Belastungen der Betriebe vermieden wurden. Wir brauchen aber dauerhaft ein Belastungsmoratorium bei Steuern und Abgaben“, sagte Wolf Mang, Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände in einer ersten Reaktion zum Ergebnis des Koalitionsausschusses von CDU/CSU und SPD.

Mang begrüßte die „Vielzahl der Maßnahmen“ im so genannten Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket. Er nannte beispielhaft einzelne Instrumente: „Die Senkung der Mehrwertsteuer, die Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrags, die Erhöhung der degressiven Abschreibung, die Verringerung  der EEG-Umlage sowie die neuen Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Unternehmen sind richtige Ansätze, um Liquidität in den Unternehmen zu halten und um kurzfristige Impulse für Konsum und neue Investitionen zu geben.“

Zudem lobte Mang das Vorhaben, die Handlungsfähigkeit der Kommunen als Auftraggeber für öffentliche Investitionen durch Finanzhilfen von Bund und Ländern zu sichern. „Es ist wichtig für die Konjunktur und für das mittelfristige Wachstum, dass Städte und Gemeinden weiter investieren - also weiter Projekte planen und beschließen, Ausschreibungen tätigen und auch Rechnungen zeitnah bezahlen. Schulen, Schwimmbäder, Straßen und Brücken müssen weiter saniert oder neu gebaut werden. Es darf hier keine Corona-Pause geben.“

Das vom Koalitionsausschuss vereinbarte „Zukunftspaket“ über 50 Milliarden Euro enthalte nach Ansicht von Mang „viele gute Impulse“, um den Wirtschaftsstandort Deutschland strukturell zu modernisieren und Wachstumskräfte zu stärken. „Ich freue mich, dass die steuerliche Forschungszulage ausgeweitet wird und die Förderungen von zukunftsträchtigen Techniken erhöht werden. Wichtig ist, dass der Bund in vielen Gebieten einen Digitalisierungsschub plant und so Voraussetzungen für das Wachstum von morgen verbessert. Bei all dem muss die Politik mehr als bisher gewährleisten, dass die Förderung möglichst technologieneutral erfolgt.“ Mang bekräftigte das VhU-Anliegen, dass ein stetiger Aufwuchs der öffentlichen Investitionen in Bund, Land und Kommunen eine politische Daueraufgabe bleibe: „Es darf kein konjunkturelles Strohfeuer geben.“

Dass die Koalition die „Chance zur vollen Abschaffung des Soli“ verpasst habe, bezeichnete Mang als Fehler. Nun bestehe die Gefahr, dass dauerhaft viele Leistungsträger und insbesondere die Unternehmen 10 Mrd. Euro pro Jahr zu viel an Steuern zahlen müssen: „Dabei wäre der Einstieg in eine Senkung der Unternehmensbesteuerung auf maximal 25 Prozent wichtig, damit Deutschland als Investitions- und Produktionsstandort attraktiver wird.“

Mang sagt, dass im Zuge der Umsetzung der Maßnahmen ein klarer und verbindlicher Plan zur Tilgung der neuen Schulden vereinbart werden müsse, indem festgelegt werden müsse, bis wann der gesamtstaatliche Schuldenstand wieder auf 60 Prozent zurückgeführt werden muss. Die im Koalitionspapier erwähnte Berechtigung der EU-Kommission, Kredite über 500 Mrd. Euro aufzunehmen, lehnte Mang erneut aus Gründen der Generationengerechtigkeit und als Schritt hin zu einer Haftungs- und Schuldenunion ab.

Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU)

 

Koalition legt mit Konjunkturpaket guten Start hin

„Das vom Koalitionsausschuss vorgelegte Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket ist ein gelungener Aufschlag, um alle Branchen bei der Überwindung der Folgen der Corona-Krise zu unterstützen. Dass der Bund in allen Bereichen prüft, inwieweit geplante Aufträge und Investitionen jetzt vorgezogen werden können, begrüßen wir sehr“, sagt Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. „Allerdings darf es nicht nur bei einer Prüfung bleiben“, ermahnt Babiel. „Gerade jetzt muss die Bundesregierung für eine schnelle Umsetzung von Infrastrukturprojekten sorgen. Um Einbrüche zu vermeiden und Entlassungen zu verhindern, ist es essenziell, dass die öffentlichen Investitionen in unsere Infrastruktur auf Ebene von Bund, Ländern und Kommunen in voller Höhe erhalten bleiben und umgesetzt werden“, so Babiel weiter.

Die BAUINDUSTRIE hatte unter anderem in ihrem Papier „Die BAUINDUSTRIE nach Corona - Eine stabile Baukonjunktur stärkt die deutsche Wirtschaft“ als Lösungen vorgeschlagen, die Stabilisierung der kommunalen Haushalte, die konsequente Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur, die umfassende Digitalisierung und personelle Aufstockung der öffentlichen Verwaltung, die Entbürokratisierung von Wirtschaft und Verwaltung sowie die Beschleunigung der energetischen Gebäudesanierung als Beitrag gegen den Klimawandel umzusetzen. All dies findet sich im Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket wieder. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entbürokratisierung des Fördersystems und dessen Weiterentwicklung für den Glasfaser-Breitbandausbau. Ohne den deutschlandweiten Ausbau geht es auch nur schleppend mit der Digitalisierung voran.

„Die BAUINDUSTRIE ist gewappnet, den erforderlichen konjunkturellen Aufschwung nach der Krise erfolgreich zu gestalten und ihren Teil zur wirtschaftlichen Erholung in Deutschland und Europa beizutragen. Nun muss das Konjunkturprogramm an Fahrt gewinnen“, betont Dieter Babiel abschließend.

BAUINDUSTRIE
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Kurfürstenstraße 129 - 10785 Berlin

 

 

„Rundumschlag, der gezielte Maßnahmen mit wichtigen Zukunftsimpulsen verknüpft“

Freiburg. Handwerkskammerpräsident Johannes Ullrich äußert sich zum Konjunkturpaket zur Bekämpfung der Coronafolgen, das die Regierungskoalition gestern in Berlin beschlossen hat: „Das gestern vom Koalitionsausschuss beschlossene Konjunkturpaket ist ein Rundumschlag, der akut notwendige, gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Konjunktur mit wichtigen Zukunftsimpulsen verknüpft.

Die Sicherung der Liquidität unserer Unternehmen muss weiterhin höchsten Stellenwert haben. Die angekündigten Überbrückungshilfen mit einem Volumen von 25 Milliarden Euro werden auch den Handwerksunternehmen eine deutliche Erleichterung geben können. Auch die direkten Entlastungen wie die Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent oder die Senkung der EEG-Umlage kommen unseren Betrieben zugute.

Im Beschluss wurden weitere wichtige Forderungen des Handwerks aufgegriffen und umgesetzt: Die Handwerkskammer Freiburg hat schon frühzeitig gefordert, dass geplante private und öffentliche Investitionen weiterhin umgesetzt werden können müssen. Konsumanreize wie die zeitlich begrenzte Senkung der Mehrwertsteuer oder die deutlich höheren Kaufprämien für Elektrofahrzeuge sorgen bei unseren Handwerksbetrieben für mehr Aufträge – davon profitieren nicht nur die Unternehmen, sondern auch deren Mitarbeiter und ihre Familien. Die Hilfspakete für die Kommunen sind wichtiger Faktor für eine langfristig arbeits- und investitionsfähige öffentliche Verwaltung.

Auch die finanzielle Unterstützung von Unternehmen, die in dieser schwierigen Zeit ihre Ausbildungsanstrengungen beibehalten oder ausbauen, ist positiv hervorzuheben. Nachwuchssicherung durch Ausbildung ist und bleibt im Handwerk die Strategie Nummer 1 für die Zukunftssicherung unseres Wirtschaftszweigs. Das Konjunkturpaket deckt auch wichtige Zukunftsinvestitionen ab – von der Digitalisierung der Verwaltung über die Förderung von Anwendungen Künstlicher Intelligenz und den 5G-Ausbau bis hin zu nachhaltigem Klimaschutz. Die zahlreichen vorgesehenen Maßnahmen zeigen, dass die Koalition die Zukunftssicherung Deutschlands nachhaltig angehen will.

Mit dem Konjunkturpaket macht die Regierung einiges richtig, vieles ist jedoch noch unklar und wenig detailliert. Die Politik muss die Beschlüsse so schnell wie möglich konkretisieren und umsetzen.“


Handwerkskammer Freiburg
Bismarckallee 6
79098 Freiburg

 

Corona-Konjunkturpaket -IG BAU: Investitionen sind wichtiger Schritt zur Krisenbewältigung

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) sieht in dem von der Regierung beschlossenen Konjunkturpaket den grundsätzlich richtigen Ansatz zur Krisenbewältigung. „Die Folgen der Corona-Pandemie stellen uns vor eine historische Herausforderung. Es ist deshalb richtig, dass die Bundesregierung aktiv in das Konjunkturgeschehen eingreift, um die Menschen gut durch die Krise zu begleiten. Ziel ist es, die Rezession so schnell wie möglich zu überwinden. Die IG BAU fordert seit langem Investitionen und die Stärkung des Binnenmarkts. Mit wesentlichen Maßnahmen des Pakets setzt die Bundesregierung die Erfahrung der vergangenen Jahre um, dass vor allem der Konsum die Wirtschaft stützt“, sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger. „Für uns ist besonders wichtig, dass die Gewerbesteuerausfälle der Kommunen abgefangen werden sollen. Dies kann helfen, Kommunen zu befähigen, die dringend notwendigen Investitionen in die öffentliche Infrastruktur (wie Verkehrswege, Schulen und andere öffentliche Gebäude) weiterhin tätigen zu können. Kritisch ist dabei aber, dass die durch die Mehrwertsteuersenkungen und Ausfälle bei anderen Steuern einnahmegeschwächten Länder dies zur Hälfte mitfinanzieren sollen. Dies könnte dazu führen, dass die Maßnahme nicht ausreichend greift.“

Die IG BAU begrüßt zudem die Impulse für Bahn, ÖPNV sowie den Neu- und Ausbau von Kindergärten, Kitas, die Erhöhung der Ansätze für die energetische Gebäudesanierung und die verschiedenen zusätzlichen Mittel wie die Sanierung von Schleusen oder Ufersanierungen. Positiv ist auch, dass Kommunen bei den Eigenanteilen für Klimaschutzprojekte entlastet werden sollen, jedoch ist der dafür vorgesehene Betrag von je 50 Millionen Euro in 2020 und 2021 wie auch die Gesamtausstattung des Programms von 300 Millionen Euro zu niedrig.

„Insgesamt stützen diese Maßnahmen Beschäftigung wie Auftragssituation sowohl am Bau wie auch in den baunahen Handwerken. Für uns spielen aber auch die Bedingungen der öffentlichen Auftragsvergabe und das für den Bau geltende Recht eine entscheidende Rolle“, sagte Feiger. „Die Vereinfachungen im Planungsrecht halten wir für einen Schritt in die richtige Richtung. Die ebenfalls angekündigten Vereinfachungen der Vergabeverfahren und Initiativen zum EU-Vergaberecht dürfen aber nicht dazu führen, dass Tariftreueregelungen ausgesetzt oder abgeschafft werden. Im Gegenteil muss es für alle öffentlichen Aufträge künftig Tariftreueregelungen und verbindliche Sozialstandards bei der Ausführung geben, wie es die einschlägigen EU-Richtlinien bereits vorsehen. Nur so wird gute, sozialversicherte Arbeit gestützt, die anschließend wiederum auch für gute Einnahmen bei Steuern und Sozialabgaben sorgt.“

Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)
Olof-Palme-Str. 19
60439 Frankfurt am Main

 

Passgenauer Einsatz der Fördermittel ist jetzt entscheidend


IHK Südthüringen erwartet Synchronisierung der Corona-Hilfspakete von Bund und Land - Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen begrüßt das gestern Abend verabschiedete Konjunkturprogramm der Bundesregierung. Aus Sicht der Südthüringer Wirtschaft kann es wichtige Impulse für die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit geben. Dafür erwartet die IHK Südthüringen nicht nur eine zügige Umsetzung, sondern auch eine kluge Abstimmung dieser Maßnahmen mit dem „Thüringer Corona-Pandemie-Hilfefonds“.  

Zusätzliche Überbrückungshilfen für besonders stark betroffene Betriebe, die befristete Senkung der Umsatzsteuer und die Entlastung bei der EEG-Umlage sind richtige Instrumente, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. Das breit angelegte Konjunkturpaket des Bundes kann einen wesentlichen Beitrag zur Erholung der Binnennachfrage und Revitalisierung der Wirtschaft leisten. Jedoch wird die Wirksamkeit des Pakets erst nach dem Gesetzgebungsprozess sichtbar sein.

Enttäuscht zeigt sich die Südthüringer Wirtschaft darüber, dass das Paket nicht die Aussetzung der ab 2021 vorgesehenen CO2-Steuer vorsieht, was konträr zu den geplanten Entlastungen steht. Kritisch ist darüber hinaus, dass mit der Prämie für Elektro- und Hybridfahrzeuge die heimische Wirtschaft nicht gestärkt wird. Besser wäre es gewesen, die deutsche Diesel 6-Technologie zu fördern, was auch zu positiven Umwelteffekten führen würde.

„Die Bereitschaft des Bundes, erhebliche Mittel für den Re-Start der Wirtschaft bereitzustellen, begrüßen wir ausdrücklich. Die geplanten Programme müssen nun schnell und passgenau an den Bedarfen der Wirtschaft ausgerichtet und diese praktikabel umgesetzt werden“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen. Hierzu zählt auch die zügige Inkraftsetzung einer erweiterten, längst erwarteten Überbrückungshilfe für kleine und mittlere Unternehmen, die Corona-bedingte Umsatzausfälle kompensieren soll.

„Nun kommt es darauf an, dass die vom Bund angekündigten Maßnahmen klug mit dem „Thüringer Corona-Pandemie-Hilfefonds“ synchronisiert werden, der morgen im Landtag beschlossen werden soll“, sagt Dr. Pieterwas. Die Thüringer Regierungskoalition hat sich kürzlich mit Unterstützung der CDU-Fraktion auf einen rund 1,3 Milliarden Euro schweren „Thüringer Corona-Pandemie-Hilfefonds“ geeinigt. Aus Sicht der Südthüringer Wirtschaft ist der Hilfefonds ein wichtiges Stabilitätssignal aus der Thüringer Landespolitik.

Der Freistaat sollte die Förderlücken der Bundesförderung schließen. Konkret geht es um die Implementierung des Darlehens „Corona Spezial II“ als praktikables Pendant für KFW-Produkte, die derzeit nicht die notwendige Wirksamkeit erreichen. Benötigt werden außerdem Zuschüsse für bisher nicht berücksichtigte Unternehmen mit 51 bis 249 Mitarbeitern. Nicht zuletzt ist für Unternehmen, die nach wie vor keine oder kaum nennenswerte Umsätze erzielen können, eine zweite Tranche der Corona-Soforthilfe überlebenswichtig.


Industrie- und Handelskammer Südthüringen
Bahnhofstraße 4-8
98527 Suhl


Konjunkturpaket gegen die Corona-Krise unvollständig - Mehr Chancen verpasst als wahrgenommen.
 
Der Präsident des BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V., Peter Kurth, hat das Konjunkturpaket der Regierungskoalition als „unvollständiges Programm“ bezeichnet und Nachbesserungen insbesondere bei der Ressourceneffizienz gefordert. „Mit dem vorliegenden Paket verpasst die Politik mehr Chancen als sie wahrnimmt“, erklärte Kurth am Donnerstag in Berlin.
 
Nach Ansicht des Verbandes setzt das Paket die falschen Prioritäten. „Das in seinem Volumen einmalige Konjunkturpaket konzentriert sich zu sehr aufs Geldausgeben und tut deutlich zu wenig für die ökologische Modernisierung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Wer hier starke Impulse erwartet hat, ist enttäuscht. Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft, Recycling – all diese Begriffe werden weder genannt noch in ihren Potenzialen verstanden und gefördert“, so der BDE-Präsident.
 
Positiv bewertet der Verband, dass eine Nachfragequote endlich Erwähnung findet. Leider soll diese aber nur ein Prüfauftrag sein und auf Stahl und den Rahmen der Wasserstoffstrategie beschränkt bleiben. Das sei, so Kurth, eindeutig zu wenig.
 
Außerdem forderte Kurth mehr Mut bei der Entbürokratisierung: „Öffentliche Investitionen sind in der Vergangenheit regelmäßig nicht unterblieben, weil zu
wenig Geld da war, sondern weil die Verfahren – Planung, Genehmigung, Rechtswege – viel zu lang waren. Die Entbürokratisierung des Planungsrechts wird leider ergebnisoffen auf die europäische Ebene verschoben. Private Investitionen bleiben wie bisher oftmals jahrzehntelange Vorhaben mit zu unsicheren Rahmenbedingungen. Es kommt aber nicht nur darauf an, dass investiert wird, sondern auch wie.“
 
Um eine ökologische Beschaffung und entsprechende Ausschreibungen sinnvoll zu ermöglichen, ist aus Verbandssicht die zügige Entwicklung eines Recyclinglabels unverzichtbar. Die Kosten dafür lägen bei circa 300 Millionen Euro.
 
„Wenn einige das Paket als Kraftpaket bezeichnen, dann gilt diese Aussage jedenfalls nicht für die ökologische Modernisierung. Hier wurden mehr Chancen verpasst als wahrgenommen. Es wäre gut gewesen, wenn an der Erstellung des Programms auch Umweltpolitiker mitgewirkt hätten. Deshalb appellieren wir als Verband dringend, bei der nun folgenden Umsetzung des Programms die Ressourceneffizienz in den Vordergrund zu stellen“, so Kurth.
 
BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-,
Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.
Von-der-Heydt-Straße 2
10785 Berlin
 

Konjunkturpaket setzt an der richtigen Stelle an  HWK-Präsident zum Beschluss des Koalitionsausschusses

Zu den Ergebnissen des Koalitionsausschusses zum Konjunkturpaket und für die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland erklärt Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund:  „Das beschlossene Konjunkturpaket enthält zahlreiche Maßnahmen und Impulse, um unseren Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stabilisieren. In der Anfangsphase der Pandemie haben unsere Unternehmen schnelle Unterstützung benötigt, um die akuten Folgen der Krise abzufedern. Bund und Länder haben in dieser Ausnahmesituation rasch reagiert und entsprechende Hilfsprogramme auf den Weg gebracht. Die folgenden Maßnahmen müssen jetzt darauf ausgerichtet sein, die Auswirkungen der Pandemie auf lange Sicht auszugleichen und für wirtschaftliche Stabilität zu sorgen. Das Konjunkturpaket setzt genau an dieser Stelle an.
 
Für die Unternehmen des Handwerks sind nach wie vor Maßnahmen zur Liquiditätssicherung von übergeordneter Bedeutung. So bewerten wir die angekündigte Verlängerung der Kurzarbeitergeldregelungen, die weitere Absenkung der EEG-Umlage sowie die als Zuschuss vorgesehene Überbrückungshilfe für kleine und mittlere Unternehmen sehr positiv.
 
Besonders begrüßen wir die vorgesehen finanziellen Unterstützungen für Unternehmen, die in der Krise weiter ausbilden oder ihr Ausbildungsplatzangebot sogar erhöhen. Das ist ein äußerst wichtiges Signal, dass wir trotz der Krise weiterhin ausbilden müssen. Denn qualifiziertes Personal ist eine Grundvoraussetzung für künftiges Wachstum und Wohlstand.
 
Schon vor der Krise bestand im Handwerk eine große Nachfrage nach Fachkräften. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, wie der Ausfall von Infoveranstaltungen und Karrieremessen, führen nun dazu, dass Betriebe und Jugendliche aktuell schwerer zueinander finden. Die HWK Dortmund wird dieser Situation mit erweiterten Beratungskonzepten und digitalen Veranstaltungen gegensteuern.

Darüber hinaus ist es wichtig, weiterhin Anreize für die betriebliche Ausbildung zu setzen. Ich kann jedem jungen Menschen nur raten, gerade jetzt eine Ausbildung ins Auge zu fassen, da gut qualifizierte Fachkräfte in den kommenden Jahren stark nachgefragt sein werden. Aktuell befinden sich noch über 1.000 freie Ausbildungsstellen in der HWK-Lehrstellenbörse. Unsere Berater und Lehrstellenvermittler unterstützen gerne bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz.“

Handwerkskammer Dortmund

Ardeystr. 93

44139 Dortmund

 

Konjunkturpaket - Starker Impuls und Wegweiser

Gesamtvolumen beachtlich – Mehrwertsteuersenkung überrascht – Richtiger Fokus auf Kaufkraft, Klimaschutz, Innovations- und Investitionsfähigkeit von Unternehmen und Kommunen – Der Koalitionsausschuss hat sich in einer zweitägigen Sitzung auf einen Kompromiss geeinigt, der in seinem Gesamtvolumen stärker ausfällt als erwartet, mit einer befristeten Mehrwertsteuersenkung als Überraschungseffekt aufwartet und die Anliegen der Wirtschaft umsetzt. Entscheidend für den Erfolg der beschlossenen Maßnahmen wird neben dem unmittelbaren Impuls für die gesamtwirtschaftliche Nachfrage vor allem sein, wie stark die Maßnahmen auf die Investitionstätigkeit von Unternehmen und Kommunen durchschlagen. IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann begrüßt, dass alle IHK-Vorschläge aufgegriffen worden sind und bewertet das Konjunkturpaket als Ausdruck von Handlungsstärke und Verantwortung.


Input der IHK
Die bayerischen IHKs hatten in ihrem „Neustart-Programm“ weniger bürokratische Hürden und niedrigere Steuern in den Mittelpunkt ihrer Vorschläge gestellt. Auch der DIHK sah neue Investitionsimpulse, die Stärkung von Eigenkapital und Liquidität der Unternehmen sowie die Beschleunigung öffentlicher und privater Investitionen als zentral an. Dazu kamen die Forderungen nach einer Senkung der Stromkosten durch eine niedrigere EEG-Umlage sowie branchenübergreifende Überbrückungshilfen für existenziell bedrohte Unternehmen. Das alles soll die Wirtschaft ankurbeln und zugleich zukunftsfest machen.

Mit einem Gesamtvolumen von 130 Milliarden Euro setzt die Koalition nun das deutliche Zeichen, dass der Corona-bedingte Konjunktureinbruch schnell überwunden werden muss. Bezogen auf über 82 Millionen Einwohner hätte man statt eines 57 Einzelpunkte umfassenden Pakets rechnerisch gut 1.500 Euro pro Kopf ohne weitere Bedingungen einfach als Konjunkturhilfe auszahlen können. Demgegenüber ist das differenzierte Paket aus Sicht der IHK der deutlich bessere Weg, um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

EEG-Umlage, Fixkostenerstattung und Fachkräftesicherung
Dreifach wirksam ist die geplante Senkung der EEG-Umlage. Sie senkt Kosten für Unternehmen, stärkt die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte und kann den Anstoß für neue Geschäftsmodelle geben, die höhere Renditen für klimafreundliche Technologien und Produkte bieten als für fossile Alternativen. Übernommen hat der Kompromiss des Koalitionsausschusses weiterhin die IHK-Forderungen nach verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten sowie einer Ausweitung der steuerlichen Verlustverrechnung. Beides stärkt Eigenkapital, Liquidität und Investitionsfähigkeit der Unternehmen. Ebenfalls umgesetzt werden branchenübergreifende Überbrückungshilfen für KMUs mit anteiligen Fixkostenerstattungen. Positiv hervorzuheben sind aus Sicht der Wirtschaft die geplanten Ausbaumaßnahmen für Kindergärten, Kitas und Krippen sowie Ganztagsschulen und Ganztagesbetreuung. So kann dem weiterhin akuten Mangel an qualifizierten Fachkräften in vielen Branchen durch Erhöhung der Erwerbsquote begegnet werden. Unter dem Aspekt der Fachkräftesicherung begrüßt die IHK besonders alle vorgesehenen Maßnahmen und Anreize zur Stabilisierung und Stärkung von Ausbildungsverhältnissen.

„Überzeugendes ‘Zukunftspaket‘“  
Das „Zukunftspaket“ als strukturelle Komponente zur längerfristigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit umfasst für sich allein schon über 50 Miliarden Euro. Gefördert werden Investitionen in Forschung und Entwicklung, in Mobilfunk, digitale Infrastruktur und digitale Transformation, in intelligente Mobilität, Dekarbonisierung durch Elektromobilität und Wasserstoffstrategie sowie Flottenmodernisierung bei allen Verkehrsträgern. „Das passt genau zu dem federführend von der IHK erarbeitenden Leitbild WaBe der Metropolregion Nürnberg für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung. Auch wenn Mittelfranken als Standort für wichtige Automobilzulieferer gewiss auch von einer PKW-Kaufprämie profitiert hätte, kann das ‚Zukunftspaket‘ unter diesem Aspekt der Nachhaltigkeit mindestens ebenso überzeugen“, sagt IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann.

Belebung des Konsums durch Mehrwertsteuersenkung
Als kräftigen Schub für Kaufkraft und Konsum sieht der Koalitionskompromiss die befristeten Senkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 von 19 auf 16 bzw. von 7 auf 5 Prozent vor. Dabei sollen Instrumente wie die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes, der Kinderbonus von 300 Euro pro Kind und der mehr als verdoppelte Freibetrag für Alleinerziehende soziale Härten abfedern. Die IHK begrüßt die dadurch induzierten positiven Effekte auf die Binnennachfrage. Kritisch sieht die IHK allerdings die kurze Frist der Mehrwertsteuersenkung schon zum 1. Juli. Die Umsetzung wird für einige Branchen mit erheblichen Anpassungsaufwand verbunden sein und die Datenverarbeitung gerade bei längerfristigen Verträgen (z.B. Leasing) vor große Herausforderungen stellen.

Anschub für kommunale Investitionen
Die in Koalitionskreisen ebenfalls umstrittene Art der Entlastung von Kommunen mündete in einen Kompromiss, der aus Sicht der Wirtschaft der Forderung nach Anschub für kommunale Investitionen in Infrastruktur gerecht wird. Die Bundesmittel geben den Gemeinden, Kreisen und Städten ein klares Signal, dass nun nicht die Zeit für Verzögerungen oder gar ein Infragestellen von Investitionen ist. Gemessen an Effizienz und Effektivität versprechen Investitionen in digitale Infrastruktur, in Ladestationen für Elektromobilität und Ausbau des ÖPNV sowie in Bildung und Gesundheit höchste gesamtwirtschaftliche Renditen. „Infrastrukturausbau ist öffentliche Aufgabe und öffentliche Infrastrukturinvestitionen stärken kurzfristig die Nachfrage und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit eines Standorts. Wenn der Bund den Kommunen bei der zeitnahen Umsetzung ihrer Investitionsvorhaben nun kräftig unter die Arme greifen will, ist das ist eine hervorragende Ergänzung der Steuererleichterungen und Innovationsförderungen, die unsere privatwirtschaftlichen Investitionsvorhaben in Schwung bringen. So können wir den Corona-bedingten Absturz der Wirtschaft hoffentlich schnell überwinden“, kommentiert IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann die Ergebnisse des Koalitionsausschusses.


Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken
Leiter Geschäftsbereich Kommunikation
Hauptmarkt 25/27
90403 Nürnberg

 

Konjunktur- und Zukunftspaket setzt wichtige Impulse für die Wirtschaft

Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin des VdU zum Konjunkturpaket der Regierungskoalition: „Der VdU begrüßt das überraschend umfangreiche Konjunkturpaket der Regierungskoalition. Es enthält ein breites Maßnahmenspektrum, das Unternehmen aller Branchen dabei hilft die Folgen der Krise zu stemmen, den Verbrauchern zugutekommt und somit die Binnennachfrage ankurbeln kann. Der Koalition hat aber auch die Lehren aus den ersten Monaten der Krise als Chancen genutzt, die Weichen für wichtige Zukunftsinvestitionen zu stellen, sei es in der Bildung, der Digitalisierung, der Modernisierung der Verwaltung, dem Klimaschutz, der Mobilität und im Gesundheitswesen. Was fehlt ist ein klares Bekenntnis zu Geschlechtergerechtigkeit. Um die Konjunktur nachhaltig zu stärken, wird es nun auf die konkrete Ausgestaltung der Einzelmaßnahmen und ihre rasche Umsetzung ankommen. Wichtig wird aber auch sein, kontinuierlich zu überprüfen, ob die gesetzten Ziele erreicht werden und der enorme Mitteleinsatz damit gerechtfertigt bleibt. Der Erfolg dieses entschlossenen Pakets wird darüber hinaus davon abhängen, wann die pandemiebedingten Einschränkungen für Wirtschaft und Gesellschaft tatsächlich wieder aufgehoben werden können.“

Evelyne de Gruyter, Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU)

 

Sächsische Handwerkskammern begrüßen das Konjunkturpaket der Bundesregierung - Maßnahmen enthalten gute Ansätze

Zu den Ergebnissen des Koalitionsausschusses zum Konjunkturpaket und für die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland erklären die drei sächsischen Handwerkskammern: Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, betont: "Das Konjunkturpaket ist ein starkes Signal. Die Größe des Paketes in Höhe von rund 130 Milliarden Euro ist der Situation, in die die Wirtschaft an-gesichts der Corona-Pandemie geschlittert ist, angemessen. Ob der gesenkte Mehrwertsteuersatz die Binnennachfrage stärken wird, bleibt allerdings abzuwarten. Positiv hervorzuheben ist, dass der Bund einen Teil der krisenbedingten Ausfälle der Gewerbesteuereinnahmen kompensieren will. Er stärkt damit die Kommunen unmittelbar. Denn die Kommunen sind es auch, die vor Ort investieren."

Claus Gröhn, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig, sagt: "Die Liquidität der Unternehmen zu sichern hat nach wie vor oberste Priori-tät. Insofern begrüßen wir ausdrücklich die angekündigte Erweiterung des steuerlichen Verlustrückgangs und die Änderungen bei der Ab-schreibung für Abnutzung (AfA). All diese Maßnahmen kommen den Handwerksbetrieben direkt zugute und helfen ihnen, Geld in der Kasse zu haben. Ein Wermutstropfen ist, dass die Abschaffung der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge wieder nicht auf der politischen Agenda gestanden hat."

Frank Wagner, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, erklärt: "Die Stärkung der Dualen Ausbildung ist ein sehr positives Signal des Konjunkturpaketes. Gerade die Prämie für neu abgeschlossene Ausbildungsverträge setzt positive Impulse und wird entscheidend dazu bei-tragen jungen Menschen Perspektiven aufzuzeigen und den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Die Maßnahmen in den Bereichen Digitalisierung, Klimaschutz und Breitbandausbau werden ebenso langfristig Früchte tragen. "

Handwerkskammer Dresden

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