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Worauf Biker beim Packen und Fahren achten sollten, damit die Sicherheit nicht auf der Strecke bleibt. - Motorradreisen mit Gepäck sind aus gutem Grund nicht jedermanns Sache. Denn das Fahrverhalten verschlechtert sich mit jedem zusätzlichen Kilo. Deshalb sollte man bei der Urlaubsfahrt mit dem Bike nur das Notwendigste mitnehmen, raten die Sicherheitsexperten der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung. Alles, was man draufpackt, erhöht den Schwerpunkt und lässt das Bike schneller in engen Kurven kippen.

Ein Effekt, der bei voller Beladung ziemlich unerwartet und unangenehm sein kann. Außerdem wird es durch das stärkere Einfedern des Fahrwerkes schwieriger, in Schräglage zu gehen.

Die Seitenwindempfindlichkeit steigt an, nicht zuletzt deshalb sollte man beim Überholen auch seitlich mehr Sicherheitsabstand halten, empfehlen die GTÜ-Experten. Zudem erhöht sich die Wheelie-Gefahr, also das Aufsteigen des Vorderrades beim vollen Beschleunigen.

Vorsicht beim Überholen. Die Wege werden länger. Das Gleiche gilt fürs Bremsen. Wohl dem, der dank ABS die Stopper wie gewohnt voll betätigen kann, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob die Haftgrenze nicht doch unerwartet schnell erreicht wird.

Die richtige Gewichtsverteilung ist entscheidend

Die Rede war bislang nur von jenen Beeinträchtigungen des Fahrspaßes, die zu erwarten sind, obwohl Ladung und Sozius richtig verstaut waren. Noch kritischer wird’s beispielsweise mit zu viel Gewicht über dem Hinterrad, wenn dadurch das Vorderrad entlastet wird und der Lenker zu flattern beginnt. Oft genügt es da schon, einige Kilo mehr in den Tankrucksack statt ins Topcase zu laden - schon herrscht wieder Ruhe. Zusatzgewicht an der falschen Stelle versetzt manche Maschinen beim Fahren regelrecht in gefährliche Pendel- oder Schlingerbewegungen. Das hat gelegentlich mit der veränderten Aerodynamik zu tun. Deshalb ist es auch nicht unbedingt reines Umsatzdenken, wenn manche Motorradhersteller dringend die Verwendung geeigneter Systemkoffer empfehlen. Dazu ruhig mal die Bedienungsanleitung lesen. Dort steht nämlich auch, ob mit Koffern gegebenenfalls nicht schneller als beispielsweise Tempo 130 gefahren werden sollte und wie viel man tatsächlich reinpacken darf.

Eines sollte man auf jeden Fall nicht vergessen: Reifendruck laut Bedienungsanleitung erhöhen und – wenn möglich – Dämpfung straffer und Feder härter einstellen, lautet der Rat der GTÜ-Experten.

GTÜ-Tipps: Packen mit System

  • Nur das Notwendigste mitnehmen, damit der Fahrspaß erhalten bleibt.
  • Fest montierte Koffer und Topcase sind flexiblen Lösungen vorzuziehen.
  • Wirklich gute Strippen verwenden, zum Beispiel stabile Spanngurte.
  • Symmetrisch beladen, um das Gleichgewicht nicht zu stören.
  • Schwere Teile nach unten und nach vorn, um Fahrmanöver nicht zu erschweren.
  • Aufbauten nicht zu hoch. Tankrucksack sowie Taschen auf Gepäckträger und Rückbank dürfen die eigene Sicht und Bewegungsfreiheit nicht einschränken und keine Lichter verdecken.
  • Zuladung nicht überschreiten. Steht in der Zulassungsbescheinigung und ist unter Umständen mit nur 170 kg durch Fahrer und Beifahrer schon ausgeschöpft. Maximale Radlasten beachten.

Stuttgart, den 20. Juli 2017

Foto: fact/Joachim Schahl

 

Herausgeber: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
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