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Handwerk und IHK Gewerbe News. Über 100 Tsd. Betriebe präsentieren sich hier.

 

 
 

 

IHK legt aktuellen Konjunkturbericht vor - MEO-Wirtschaft tritt auf der Stelle - Die wirtschaftliche Situation in der MEO-Region mit den Städten Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen wird von den Unternehmen weiterhin als gut beschrieben. Insgesamt melden 37 Prozent der befragten Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) eine gute Geschäftslage. Das sind nur zwei Prozentpunkte weniger als noch im Herbst. Der Anteil der Unternehmen, die über eine schlechte Lage klagen, beträgt 14 Prozent und sank damit um drei Prozentpunkte. Allerdings: Die Aufbruchstimmung vom Herbst ist verflogen. Der Entwicklung in den nächsten Monaten stehen viele Betriebe abwartend gegenüber. Zu viele Unsicherheiten dämpfen die Stimmung. Der Konjunkturklimaindex gibt damit im Vergleich zur Vorbefragung um sieben Punkte nach und steht aktuell bei 112 Punkten. - „Die Omikron-Welle, hohe Kosten bei der Energie- und Rohstoffbeschaffung oder auch die Engpässe in den Lieferketten: Die Unternehmen gehen mit gemischten Gefühlen in das Jahr 2022. Sie können nur auf Sicht fahren. Die Planungssicherheit fehlt derzeit in vielen Bereichen“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß das Umfrageergebnis.

 

Ein weiterer Faktor: Die Sorge vor dem Fachkräftemangel treibt die Betriebe weiterhin um. 59 Prozent der Unternehmen geben ihn als Risiko für ihr Geschäft an. Damit bleibt der Fachkräftemangel das Sorgenthema Nr. 1 in der MEO-Region. „Viele Unternehmen konnten ihre Mitarbeiter während der Krise zwar halten. Der demografische Wandel verschärft sich jedoch und erschwert es, neue Fachkräfte zu finden. Das kann sich zu einer echten Gefahr für die großen Transformationsaufgaben entwickeln, vor der die Wirtschaft steht”, erklärt Groß.

 

Die Dauer der Corona-Pandemie hat eine Reihe von Unternehmen hart getroffen und vielfach an der Substanz gezehrt. Erfreulich ist daher, dass derzeit 71 Prozent der befragten Betriebe von einer unproblematischen Finanzlage berichten. Vor einem Jahr war dieser Anteil mit 55 Prozent noch deutlich kleiner. Hier ist eine spürbare Entspannung zu verzeichnen. Gleichwohl bleibt die Lage für einige Betriebe schwierig: 16 Prozent melden einen Rückgang des Eigenkapitals, 13 Prozent stellen zunehmende Forderungsausfälle fest und 12 Prozent sehen sich Liquiditätsengpässen gegenüber.

 

In den einzelnen Wirtschaftszweigen sieht es wie folgt aus:

 

In der Industrie hat sich die Lage seit der letzten Befragung noch einmal leicht verbessert. 43 Prozent der Betriebe vergeben das Konjunkturprädikat gut. Nahezu 11 Prozent zeigen sich unzufrieden. In den kommenden Monaten rechnet die Industrie mit einer Verstetigung der Lage. So gehen 70 Prozent der Befragten davon aus, dass Situation Lage gleichbleiben wird. Etwa jeder fünfte hofft auf eine weitere Verbesserung. Drängendster Risikofaktor sind die hohe Energie- und Rohstoffpreise. Fast acht von zehn Industriebetrieben beobachten diese Entwicklung mit Sorge. Der Konjunkturklimaindex in der Industrie geht aufgrund des weniger euphorischen Ausblicks um 13 auf nun 120 Punkte zurück.

 

Die gute Stimmung der vorausgegangenen Befragung hat sich im Handel spürbar eingetrübt. Ein wichtiger Auslöser: Im letzten Quartal des Jahres 2021 wurden die Corona-Maßnahmen verschärft und haben gerade den Handel des nicht-täglichen Bedarfs getroffen. Der Zeitpunkt mitten im Weihnachtsgeschäft hat die Kaufleute besonders geschmerzt. 36 Prozent der Befragten – und damit acht Prozentpunkte weniger als noch im Herbst - berichten derzeit von einer guten Geschäftslage. 15 Prozent bewerten ihre Situation als schlecht. Die kommenden Monate sieht der Handel skeptisch: 12 Prozent der Unternehmen erwarten eine verbesserte Lage. Dem stehen 21 Prozent der Kaufleute entgegen, die eine schlechtere Entwicklung befürchten. Der Klimaindex für den Handel fällt daher um 11 Punkte auf nun 105 Punkte.

 

35 Prozent der befragten Unternehmen im Dienstleistungssektor bewerten ihre derzeitige Situation als gut. Damit befindet sich der Anteil in etwa auf gleichem Niveau wie im Herbst. 14 Prozent beklagen eine nicht zufriedenstellende Lage. Dabei steht das Gastgewerbe weiter unter Druck; hier sieht die Lage deutlich trüber aus. Die Corona-Maßnahmen schlagen voll durch. Dazu kommt: Ausweichmöglichkeiten auf Außengastronomie sind im Winter erheblich schwieriger umzusetzen. Die Aussichten im Dienstleistungsbereich insgesamt sind verhalten positiv: 23 Prozent der Dienstleister gehen von einer Verbesserung aus, dagegen erwarten 18 Prozent eine Eintrübung der Geschäfte. Im Vergleich zum Herbst bleibt der Klimaindex im Dienstleistungsbereich auf etwa gleichem Niveau und steht aktuell auf 113 Punkten (Herbst:114).

 

Die IHK zu Essen befragt gemeinsam mit den IHKs im Ruhrgebiet zweimal im Jahr die Unternehmen zu konjunkturellen und wirtschaftspolitischen Themen. Insgesamt fließen so die Rückmeldungen von rund 900 Unternehmen mit rund 119.000 Beschäftigten in den Ruhrlagebericht ein. Der gesamte Konjunkturbericht „Ruhrlage“ ist unter www.essen.ihk24.de abrufbar.

Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr,
Oberhausen zu Essen
Am Waldthausenpark 2
45127 Essen