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BIBB-Expertenmonitor - Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Ergebnisse aus dem Expertenmonitor Berufliche Bildung zum Thema "Duale Berufsausbildung junger Geflüchteter" veröffentlicht. An der Studie haben sich rund 660 Berufsbildungsfachleute beteiligt. Zwei Drittel der Teilnehmenden haben die Bedeutung der dualen Ausbildung für die Integration junger Geflüchteter hervorgehoben. Aus Sicht der Expertinnen und Experten sind vor allem Unterstützungsleistungen im Übergangsprozess für eine erfolgreiche Ausbildung erforderlich – beispielsweise durch Sprachförderung und Berufsorientierung. Die Ergebnisse der Erhebung bestätigen den richtigen Ansatz der Aktivitäten der Handwerksorganisation.

Die duale Berufsausbildung kann einen wichtigen Beitrag zur Integration von Geflüchteten leisten, die im Jugend- und jungen Erwachsenenalter nach Deutschland gekommen sind. Denn ein großer Teil derjenigen, die hierzulande Asyl suchen, ist jünger als 30 Jahre. Diesen jungen Menschen Zugang zur dualen Berufsausbildung zu ermöglichen ist aber nicht nur für ihre gesellschaftliche Integration von Wert, sondern auch für die duale Berufsausbildung selbst.

Zu dieser Einschätzung gelangt die Mehrheit der rund 660 Berufsbildungsfachleute, die sich an der Umfrage des BIBB-Expertenmonitors zur dualen Berufsausbildung junger Geflüchteter beteiligten. Zwei von drei Experten und Expertinnen erwarten ganz oder tendenziell, dass der Beitrag, den die duale Berufsausbildung für die Integration junger Geflüchteter zu leisten vermag, dazu führt, dass dem dualen System (noch) mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. Gleich viele bauen – zumindest partiell – darauf, dass die für junge Geflüchtete entwickelten Ausbildungskonzepte benachteiligten jungen Menschen insgesamt zugutekommen werden. Für eine gelingende Teilhabe an der dualen Berufsausbildung ist eine Unterstützung der jungen Geflüchteten im Übergangsprozess wichtig.

Nahezu geschlossen sprechen sich die Experten und Expertinnen für eine Unterstützung aus, die Sprachförderung und Berufsorientierung umfasst und miteinander verschränkt. Um die heterogenen Bildungsvoraussetzungen und spezifischen Lebenslagen junger Geflüchteter mit einer dualen Berufsausbildung zu vereinbaren, halten die Berufsbildungsfachleute bestimmte Formen einer flexiblen Ausbildungsgestaltung für sinnvoll. Als zielführend werden vor allem solche Ansätze erachtet, die eine zeitliche Flexibilisierung vorsehen – entweder indem die Ausbildungsdauer bedarfsgerecht verlängert werden kann oder der betriebliche Teil der Ausbildung als Teilzeitberufsausbildung angelegt wird, um parallel dazu an Sprachförderungsmaßnahmen teilnehmen zu können.

Darüber hinaus sehen die Experten und Expertinnen aber auch Bedarf, junge Geflüchtete – und ferner die ausbildenden Betriebe – über die Ausbildungszeit hinweg zu begleiten und zu unterstützen. Mit Blick auf die jungen Geflüchteten sind nach einhelliger Expertenmeinung hierfür unter anderem ausbildungsbegleitende Hilfen zweckmäßig, die unmittelbar mit Ausbildungsbeginn einsetzen. Als Unterstützungsleistung für die ausbildenden Betriebe kommt aus Expertensicht unter anderem ein externer Ansprechpartner in Betracht, der in schwierigen Ausbildungssituationen Hilfestellung bietet.

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage des BIBB-Expertenmonitors

https://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/download/8368

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
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