vbw: Potenziale von Frauen noch besser nutzen Brossardt: „Wir müssen Frauen stärker für männertypische Berufe gewinnen“. Anlässlich des „Internationalen Frauentags“ am 8. März 2017 hebt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die Bedeutung von Frauen für Wirtschaft und Gesellschaft hervor. „Wir müssen die Potenziale von Frauen am Arbeitsmarkt besser nutzen“, sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu fördern und familienbedingte Erwerbsunterbrechungen zu verkürzen. „Viele Frauen möchten nach einer Familienpause wieder oder mehr arbeiten. Damit das möglich ist, braucht es einen weiteren Ausbau der staatlichen Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche und pflegebedürftige Angehörige. Dabei müssen auch die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen lebensnah gestaltet werden“, betont Brossardt. „Dass wir bei der Familienfreundlichkeit in Bayern bereits gut dastehen, liegt auch an den zahlreichen Initiativen unserer Unternehmen, die vielfältige Arbeitszeitmodelle oder eine betriebliche Kinderbetreuung anbieten. Die Politik muss die Rahmenbedingungen für noch mehr und bessere Betreuung schaffen.
Um das Potenzial von Frauen auszuschöpfen, besteht auch bei der Berufs- und Branchenwahl Handlungsbedarf: „Wir müssen Frauen stärker für männertypische Berufe, etwa im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften, gewinnen. Dort herrscht meist ein höheres Lohnniveau als bei typisch „weiblichen“ Berufen. Die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände sind hier mit innovativen Projekten an Schulen und Hochschulen aktiv, wie die 'Mädchen-für-Technik-Camps' oder die 'Forscherinnen-Camps'“, erklärt Bertram Brossardt.
Die vbw betont, dass bestehende Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen nicht betrieblich begründet sind. „Vielmehr sind die verschiedenen Berufswünsche, Lebenssituationen und Erwerbsbiografien von Frauen und Männern oft unterschiedlich. Frauen reduzieren beispielsweise ihre Erwerbstätigkeit aus familiären Gründen häufiger und länger als Männer. Sie arbeiten auch häufiger in Teilzeit. Legt man dies zugrunde, liegt die bereinigte Lohnzahlungslücke bei rund zwei Prozent und die gilt es weiter zu verringern“, erläutert Brossardt.
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