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Schlaglicht

Lesen Sie hier Kommentare und Meinungen zu aktuellen Themen des Tages aus Handwerk, Wirtschaft, Politik, Sport und Gesellschaft.


Antragsverfahren zur Ausbildungsprämie leider komplizierter als nötig - Zur Ersten Förderrichtlinie für das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ erklärt ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke:„Das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ ist richtig und wichtig. Angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie muss der Ausbildungsmarkt unbedingt gestützt werden, indem krisenbetroffene, aber eigentlich ausbildungswillige Kleinst- und Kleinbetriebe unterstützt werden. Das Handwerk hat sich sehr früh dafür eingesetzt, dass Betriebe als Anerkennung und Wertschätzung für ihre Ausbildungsleistung entlastet werden. Ebenfalls stark gemacht haben wir uns aber auch dafür, dass eine derartige Unterstützung so zielgenau und bürokratiearm wie möglich erfolgt. Dies ist leider nicht ideal gelungen. Förderberechtigte Handwerksunternehmen, die voraussichtlich ab kommenden Montag die notwendigen Antragsunterlagen von den Arbeitsagenturen beziehen können, werden, wie auch die Handwerkskammern, bei der Ausbildungsprämie und den weiteren Instrumenten mit komplexen und nur schwer nachvollziehbaren Antragsverfahren belastet. Hier hätten wir uns eine schlankere und auch stärker digital gestützte Umsetzung gewünscht.


29.07.2020 -  Brossardt: „Mittelständisch geprägte Unternehmen werden gefährdet“- Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. lehnt den heute im Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf für eine Verschärfung der Regeln für die Fleischbranche entschieden ab. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Ein pauschales Verbot für die Beschäftigung in von Werksvertrags- und Zeitarbeitern in Betrieben mit mehr als 49 Mitarbeitern darf nicht kommen. Die Zeitarbeit bringt den Unternehmen Flexibilität. Nur mit Zeitarbeit können in der Branche Auftragsspitzen, zum Beispiel in der Grillsaison, abgefedert werden. Der jetzige Gesetzentwurf bietet keine Differenzierung. Damit ist in Bayern unsere mittelständisch geprägte und familiengeführte Struktur besonders im Fleischerhandwerk und in der Fleischveredelung gefährdet. Gerade im ländlichen Raum ist diese systembildend. Wenn das Gesetz in dieser Form kommt, dann werden damit Arbeitsplätze ins Ausland getrieben.“


26.07.2020 - Franziskus hat beim Angelusgebet von diesem Sonntag über das Reich Gottes gesprochen und darauf hingewiesen, dass zu dessen Aufbau nicht nur die Gnade des Herrn, sondern auch die aktive persönliche Bereitschaft nötig sei. Das Himmelreich müsse „gesucht und aufgebaut“ werden, forderte der Papst auf dem Petersplatz. „Weltliche Sicherheiten“, Egoismus, Macht- sowie Besitzstreben erteilte er eine Absage. Ausgangspunkt seiner Überlegungen war das Sonntagsevangelium (vgl. Mt 13,44-52) mit den drei Gleichnissen für das Himmelreich. Franziskus ging auf zwei davon genauer ein: Das Reich Gottes als „im Feld verborgener Schatz“ und als „kostbare Perle“. Beide stehen gemäß dem biblischen Gleichnis dafür, alles aufzugeben, um das Himmelreich - also den Schatz, bzw. die kostbare Perle - zu erreichen, so Franziskus: „Mit diesen beiden Ähnlichkeiten schlägt Jesus vor, uns am Aufbau des Himmelreiches zu beteiligen, indem er ein wesentliches Merkmal zur Erlangung des Himmelreiches vorstellt: Wer bereit ist, dafür alles aufs Spiel zu setzen, ist dem Reich Gottes am nächsten.“


Uni Hohenheim und Partner in Österreich ermitteln deutliche Defizite bei Pressemitteilungen und Homepages mit Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQs). Lange Sätze, Schachtelsätze, Wortungetüme und nicht erklärte Fachbegriffe erschweren den Bürgerinnen und Bürgern die Aufnahme von Informationen zur Corona-Pandemie. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von Kommunikationswissenschaftlern der Universität Hohenheim in Stuttgart und des österreichischen Beratungsunternehmens clavis. Sie haben insgesamt 512 Pressemitteilungen der Bundesregierungen sowie 3.541 FAQ-Antworten der deutschen Bundesregierung und der Landesregierungen für die Monate März und April 2020 analysiert. - „In Krisenzeiten suchen Menschen Informationen und Orientierung. Regierungen sollten beides liefern. Und zwar in einer auch für Laien verständlichen Form. Informationen zur Corona-Pandemie und zu den staatlichen Schutzmaßnahmen sollten besonders verständlich sein. Sie sind es aber nicht“, meint der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim.


ZDH-Geschäftsführer Karl-Sebastian Schulte äußert sich gegenüber Maximilian Frehner von der "Deutschen Handwerks-Zeitung" zum aktuellen Vorstoß von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in Sachen Mindestlohn. -  Das bestehende Mindestlohngesetz mit seinen klaren Kriterien, mit der Vorgabe, sich an der Tarifentwicklung zu orientieren, und mit einer unabhängigen Kommission der Sozialpartner hat sich bewährt. Der jüngste Beschluss hat einmal mehr gezeigt, dass die Mindestlohn-Kommission verantwortungsvoll damit umgeht und zu Kompromissen mit Augenmaß in der Lage ist. Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund für eine Änderung der gesetzlichen Grundlage, es sei denn, man will die Unabhängigkeit der Kommission durch die Hintertür mit neuen Kriterien einschränken. Vor einer politischen Festsetzung des Mindestlohnes, ob nun indirekt oder direkt, kann ich nur warnen.  -

Vor dem diesjährigen Treffen der Mindestlohn-Kommission forderten der Friseur- und Bäckerverband, den Mindestlohn abzusenken oder eine Erhöhung zumindest auszusetzen. -Die gesetzliche Mindestlohnfestsetzung darf die branchenbezogene Tarifpolitik nicht ersetzen und erst Recht nicht von dieser entkoppelt werden. Anderenfalls drohen massive Eingriffe in die Tarifautonomie der Sozialpartner, die im Rahmen ihrer Zuständigkeit am besten wissen, wie sie ihre zentralen Arbeitsbedingungen zu gestalten haben, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern und die Beschäftigung nicht zu gefährden.

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